Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020...und dann?

Perspektiven für den Förderverein Landesgartenschau für 2021ff aus der Sicht des Vorstands


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Vorbemerkung

Die Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 geht in wenigen Wochen zu Ende. Schon jetzt steht fest, dass sie trotz der Einschränkungen durch Corona ein Erfolg sein wird. Das hat insbesondere auch mit dem großen Engagement der Bürgerinnen und Bürger für ihre Landesgartenschau zu tun, während der Bewerbung, in der Vorbereitung und jetzt auch in der Durchführung. Und dieses Engagement kam maßgeblich aus unserem Förderverein, von den einzelnen Mitgliedern und aus den Arbeitsgruppen.

Mit dem Ende der Landesgartenschau könnte man zu dem Ergebnis kommen, der Förderverein habe seinen Zweck erfüllt, er könne sich auflösen.

Sollte man das angesichts von derzeit ca. 900 Mitgliedern, von denen viele gerade während der letzten Monate sehr aktiv waren, wirklich machen? Wir meinen NEIN, denn wir sind überzeugt davon, dass es weiterhin eine ganze Reihe spannender Themen und Aufgaben für den Förderverein und seine Mitglieder gibt, für die es sich lohnt weiterzumachen.

Im Folgenden wollen wir unser Überlegungen dazu vorstellen. Dabei ist es uns ganz wichtig, dass es sich um Überlegungen, nicht um ein fertiges Konzept handelt. Deshalb beschäftigt sich ein wichtiger Teil dieser Überlegungen auch damit, wie wir als Mitglieder in eine gute und konstruktive Diskussion über die weitere Arbeit kommen.

Landesgartenschau als Motor der Stadtentwicklung – Förderverein als Ideengeber und Unterstützer

Die Zielsetzungen des Landes für zukünftige Landesgartenschauen können auch wichtige Hinweise für die Richtung der weiteren Arbeit unseres Vereins geben. Es heißt dort:

  • „(Eine) Landesgartenschau hat das Ziel, als Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung die Lebens- und Umweltqualität einer Stadt zu verbessern, Umweltbelastungen wie Hitze, Lärm oder Staub zu reduzieren und Orte der Begegnung für Jung und Alt sowie des kulturellen und sportlichen Austausches zu schaffen. Sie soll dazu beitragen,
  • dauerhafte Grün- und Freiflächen zu schaffen, bzw. auf künftige Anforderungen auszurichten,
  • die Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu verbessern,

  • die soziale und kulturelle Eigenentwicklung (auch von Stadtteilen) zu stärken,

  • die Eigeninitiativen von Stadtteilen sowie der Bürgerinnen und Bürger zur ökologisch orientierten Gestaltung des Wohnumfeldes zu unterstützen,

  • bürgerschaftliches Engagement auszulösen und zu unterstützen,

  • historische Garten- und Parkanlagen zu rekonstruieren und neue herauszubilden (als Ausdruck von regionaler Garten- und Landschaftsbaukunst auch im Zusammenhang mit dem kultur- und naturhistorischen Erbe),

  • die Sensibilisierung und Aktivierung der Bevölkerung durch beispielhafte Lösungen in der Grün- und Landschaftsgestaltung, der ökologischen Bewirtschaftung, durch Ausstellungen, Lehrschauen und sonstige Veranstaltungen zu gärtnerischen und naturverbundenen Themen zu fördern.“

Mit der Entwicklung der Fläche des ehemaligen Bergwerks Friedrich Heinrich hat sich die Stadt Kamp-Lintfort der anspruchsvollen Aufgabe gestellt, den Strukturwandel städtebaulich, wirtschaftlich und auch in Bezug auf das Stadtmarketing und den begonnenen Imagewechsel weiter voranzutreiben, nicht nur auf dem eigentlichen Gartenschaugelände, sondern in der ganzen Stadt.

Mit der LaGa entwickelt die Stadt Kamp-Lintfort ein Profil, das Tradition und Moderne ausbalanciert. Sie schöpft Kraft aus identitätsstiftenden Zeichen, die an große Aufbauleistungen erinnern (Kloster, Bergbau). Sie zeigt aber auch, dass sie selbstbewusst Modernität und Zukunft im Blick hat (Hochschule).

Wir als Förderverein machen uns all diese Ziele zu eigen. Wir wollen Motor und Ideengeber sein und mitwirken bei der Umsetzung dieser Ziele. Als natürliche Partner sehen wir dabei neben der Stadt vor allem die Initiativen, Vereine und Gruppierungen, die sich im Vorfeld und während der LaGa durch unterschiedliche ehrenamtliche Engagements ausgezeichnet haben, wie z.B.

  • Fördergemeinschaft für Bergmannstradition
  • Kalisto
  • Werbegemeinschaft
  • Stadtsportverband
  • Verein Garten Eden
  • Integrationsinitiative Altsiedlung (AWO)

Es wird insoweit für die weitere Arbeit auch darauf ankommen jeweils zu klären, wer mit wem welche Idee am besten umsetzen kann. Das bedeutett Zusammenarbeit, aber auch Abgrenzung von Aufgaben zur Vermeidung von Doppelarbeiten.

Erste Ideen für Projekte – „alte“ und neue

Der Vorstand hat sich in einem Workshop erste konkrete Gedanken zu Projekten nach der Landesgartenschau gemacht. Dazu gehören sowohl erfolgreiche bisherige wie auch neue Projekte.

Die Projekte werden im Folgenden jeweils als Idee kurz angerissen. Die Reihenfolge ist dabei zufällig und drückt keine Priorität aus.

1. Offene Gärten

Das Projekt ist bereits mehrere Jahre mit großer und positiver Resonanz aus der Stadt und dem Umfeld gelaufen. Es sollte fortgesetzt werden; der Förderverein könnte der Projektgruppe weiter als „Dach“ dienen.

2. Pappelsee

Die AG Pappelsee kümmert sich seit mehreren Jahren um den Pappelseepark und hat neben der „Patenschaft“ für das Gelände dabei schon einige größere Aktionen für den Bereich erfolgreich gestemmt (Playpark, Modellbootbecken, …). Das sollte fortgesetzt und durch den Förderverein unterstützt werden.

3. „Grün und Bunt“, Laga-Chor, weitere AGs

Auch die weiteren AGs haben in der Bewerbungs- und der Vorbereitungsphase viele gute Beiträge geleistet. Hier ist im weiteren Prozess zu klären, ob und ggf. wie diese Arbeit ab 2021ff fortgesetzt werden soll/kann.

4. „Gartenschaufest“ jährlich im Sommer

Sozusagen als Erinnerung an die Laga 2020 könnte einmal jährlich an einem Wochenende im Sommer ein Gartenschaufest im Zechenpark stattfinden. Es könnte dort alles/vieles von dem geben, was wir auch jetzt dort haben: Essen und Trinken, Musik/Kultur, Bewegung/Sport,…
Der Förderverein könnte das nicht alleine organisieren. Dazu wären mehrere der oben genannten Partner und auch die Stadt erforderlich. Der Verein könnte aber einen wichtigen Beitrag leisten.

5. Gärtnermarkt/Pflanzentauschbörse

Als eigenständige Veranstaltung oder als Teil des Gartenschaufestes könnte der Verein einen Gärtnermarkt mit Pflanzentauschbörse im Zechenpark veranstalten.

6. Weitere kleinere Veranstaltungen und Sonderveranstaltungen für Mitglieder

Weitere kleinere Veranstaltungen unter der Regie des Vereins sind denkbar wie z.B. die bereits erfolgreich durchgeführte Boule-Veranstaltung im Terrassengarten oder auf den neuen Bahnen im Zechenpark, „Glühwein unterm Zechenturm“ etc.
Bewährt haben sich auch unsere Sonderveranstaltungen nur für Mitglieder wie z.B. Fahrten zu anderen Gartenschauen.

7. Urbane Gärten/Gemeinschaftsgärten

Der Verein könnte Urbane Gärten/Gemeinschaftsgärten anregen, bei denen Gruppen von Mitgliedern oder auch Externen sich zusammenschlie0ßen und kleine Flächen in der Stadt, insbesondere auch auf dem Zechengelände, in Eigenregie bepflanzen und pflegen.

8. Kalisto

Das Kalisto hat als gemeinnützige GmbH mit Unterstützung der Stadt ein wichtiges Highlight im Zechenpark geschaffen. Der Förderverein hat mit dem Kalisto bereits kooperiert bei der Einstellung von Tierpflegern über den Bundesfreiwilligendienst. Diese Kooperation könnte ausgeweitet werden.

9. (Stadt-/Park-)Führungen

Viele Mitglieder haben sich zu Gästeführern für die Laga schulen lassen und das erfolgreich praktiziert. Es wird auch weiter Bedarf an Führungen geben. Der Verein könnte –in Zusammenarbeit mit der Stadt - organisatorische Aufgaben dabei übernehmen, z.B. Schulengen…

10. Unterstützung der IGA 2027

2027 findet die Internationale Gartenbauausstellung in der Metropole Ruhr statt; dazu gehört auch Kamp-Lintfort. Mit der Erfahrung der Laga liegt es nahe, dass der Förderverein sich in dem Jahr aktiv in Aktionen in Kamp-Lintfort einbringt, ggf. auch darüber hinaus.

Weiteres Vorgehen („Arena“)

Noch ist nicht entschieden, ob der Verein weiterbesteht. Der Vorstand spricht sich dafür aus, aber die Mitglieder müssen das entscheiden und ihre Ideen und ihr Engagement einbringen. Deshalb sollen die Vorschläge des Vorstands in der nächsten Mitgliederversammlung möglichst umfassend und offen mit den Mitgliedern diskutiert werden. Dazu soll die Versammlung in Form einer „Arena“ mit Thementischen und Gesamtdiskussion organisiert werden (wie im Vorfeld der Laga).

Die Mitgliederversammlung mit Arena soll stattfinden am 22. Oktober 2020, Im Foyer der Stadthalle.

Wolfgang Roth
Marga Feistner
Prof. Jens Gebauer
Dr. Christoph Müllmann
Bettina Strobel
Elke Wimmer
Rainer Ullrich